Lux magica: Gold und Silber in der Kunst

Kunstausstellung und Kunstkalender der Sparkasse

Silberland Tirol:

Die Sparkasse besitzt einen wertvollen Schatz mit über 4000 Silbermünzen, der um 1329 in Padua vergraben wurde.

Dieser besondere Münzschatz, der nur tirolische Münzgattungen enthält, unterstreicht die Bedeutung des damaligen Währungsraumes zwischen Alpen und Adria.

Der Fund ist für die numismatische Forschung im Alpenraum besonders wichtig und wurde seinerzeit von der Sparkasse erworben, um ihn in seiner Gesamtheit für die Nachwelt erhalten zu können.

Gold und Silber:

In unmittelbarer Nähe der Sparkasse am Waltherplatz befindet sich ein kleines, ganz besonderes Museum, welches untrennbar mit der Stadt und seinen Kirchen verbunden ist. Die Domschatzkammer  beherbergt eine besondere Reliquienmonstranz des seligen Heinrich von Bozen und des heiligen Antonius von Padua.

Göttliches Licht:

Durch seinen farbigen Glanz und seine Kostbarkeit wird Gold im Mittelalter zum Symbol raumloser überirdischer Regionen. Als solcher erscheint der Goldgrund auch noch auf dem spätgotischen Tafelbild der „Madonna mit Kind“, das zwischen 1490 und 1520 geschaffen wurde und im Stadtmuseum Bozen aufbewahrt wird.

Die ernste Madonna mit dem lächelnden Kind ist eine innige Darstellung mit goldenen kreisförmigen Aureolen, welche durch die Farbe die Göttlichkeit unterstreichen.

Fest umfasst die Muttergottes den Körper des Jesuskindes, das sitzend auf ihrem Schoß und mit der Hand, welche sich an der Gürtelschnalle des Kleides festhält, die enge Beziehung von Mutter und Kind hervorhebt.

Glanz der Jahrhundertwende:

Als im Jahr 1897 Gustav Klimt und seine Freunde als Auflehnung gegen den reaktionären Kunstbetrieb die Wiener Secession gründen, schließt sich auch Alois Delug der Vereinigung an. Der aus Bozen stammende Maler steht damals am Höhepunkt seines Schaffens.

Seine künstlerische Haltung ist eine Position des Dazwischen, einerseits aufgeschlossen gegenüber der aktuellen Strömung des Jugendstils, andererseits weiterhin den naturalistischen und historistischen Traditionen verpflichtet.

Dies zeigt auch das Gemälde „Yum Yum“, das der damaligen Japan-Begeisterung folgt und eine Mischung aus dekorativer Stilisierung und naturalistischer Wiedergabe zeigt: im Mittelpunkt der goldene Fächer von Yum Yum aus der Operette „Der Mikado“ von Arthur Sullivan und William Gilbert (1885).

 

 

Wie Alois Delug erfährt auch Luigi Ratini aus Trient seine künstlerische Sozialisierung in München und Wien.

Seine besondere Faszination gilt den Mythen der griechischen und römischen Antike.

In silbern schimmernder Rüstung bezwingt Perseus, der Sohn von Zeus und Danae, das Ungeheuer Medusa mit den Schlangenhaaren mit einer List, indem er ihrem tödlichen Blick mittels eines Spiegels entgeht.

Wie es für Salvador Dalí typisch ist, interpretiert der berühmte spanische Surrealist das biblische Thema des Adam ganz nach seinen eigenen Vorstellungen.

Wir sehen nur eine Figur auf dem Bild, die Rückenfigur des Adam, die mit ihren weiblichen Zügen zugleich Eva sein könnte, nach der Frucht greifend, die auf dem schlangenartigen Baum wächst.

Der Elefant mit stelzenartigen Beinen im Hintergrund wie auch das schimmernde Gold des Reliefs unterstreichen die Botschaft der Darstellung.

Mit seiner „pittura metafisica“ vertritt der in Griechenland geborene und an der Münchner Akademie ausgebildete Giorgio de Chirico eine frühe, bedeutende Sonderform des Surrealismus.

Zwei Gliederpuppen zeigt die Plastik „Manichini coloniali„, zwei sitzende Gewandfiguren mit verschiedenen symbolischen Zeichen im Rumpf und anonymisierten Köpfen, die  zusammen mit der Goldpatina dem Figurenpaar seine besondere „metaphysische“ Aura verleihen.

Das Werk entstand nach einem Gipsbozzetto von 1969 in einer Auflage von neun Exemplaren.

Der aus Rovereto stammende Fausto Melotti erfährt seine Ausbildung an der Brera in Mailand.

Seine minimalistische, auf zarte Messingformen reduzierte Skulptur „Die Flüchtige“ wirkt wie eine zeichenhafte Erscheinung, golden glänzend im Reich eines Puppentheaters.

 

 

Die im damals zur Donaumonarchie gehörenden Galizien geborene May Hofer geb. Ottawa erhält ihre Ausbildung 1914–1918 an der Wiener Kunstgewerbeschule. Hier lernt sie ihren späteren Mann Anton Hofer kennen, mit dem sie 1920 nach Bozen übersiedelt.

In erster Linie widmet sie sich u.a. der Emaille-Kunst. „Das All“ ist ein exemplarisches Beispiel dafür. Wir sehen abstrakte Emailleflächen, eingefasst in golden glänzendes Metall, und in der Mitte eine silberne Scheibe mit den Gestirnen: eine moderne Ikone, die uns in das Mysterium des Alls eintauchen lässt.

Die Werke des internationalen Kunststars Rudolf Stingel sind in vielen bedeutenden Museen weltweit präsent, u. a. in der François Pinault Collection, im Centre Georges Pompidou,  im Museum of Contemporary Art, Chicago, im Museum of Modern Art und im Whitney Museum of American Art, New York.

Der Künstler, gebürtig aus Meran, lebt in New York. Sein umfangreiches vielfältiges Werk umfasst fotorealistische Porträts, aus Metall gegossene Bilder, aber auch ortsspezifische Ausstellungen. Dabei ist die Spritzpistole sein Werkzeug, mit der die Farbe aufgesprüht wird.

 

Diese sind nur einige Beispiele der Werke, die im Kunstkalender abgebildet und in der Ausstellung zu sehen sind, die im Rahmen der traditionellen Vernissage eröffnet wurde. Hier unten  einige Schnappschüsse der Vernissage.

Sehen Sie sich das Video samt Interviews an!

LUX MAGICA spannt einen weiten inhaltlichen Bogen von leuchtend glänzenden Werken in Malerei, Skulptur und Fotografie bis hin zu besonderen Schmuckobjekten und Kunstgegenständen in Vergangenheit und Gegenwart. Schauen Sie sich das Video samt Interviews an.