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08 Februar 2023
Anlässlich seiner heutigen Sitzung hat der Verwaltungsrat der Südtiroler Sparkasse, unter dem Vorsitz des Präsidenten Gerhard Brandstätter, die vorläufigen Ergebnisse der Bank- und der Gruppe für das am 31. Dezember 2022 zu Ende gegangene Geschäftsjahr zur Festlegung der Eigenmittel, wie von den Aufsichtsbehörden vorgesehen, genehmigt.
Der Reingewinn steigt auf 175,4 Millionen (Mio.) Euro auf Gruppenebene und auf 74,7 Mio. Euro auf individueller Bankebene. Letzterer übertrifft den Rekordgewinn des Vorjahres (+4,7%) und stellt das höchste Ergebnis in der Geschichte der Sparkasse dar. Der Reingewinn auf Gruppenebene widerspiegelt in absoluten Zahlen das beste jemals erzielte Resultat.
Auf die Ergebnisse 2022 auf Gruppenebene wirken sich die Übernahme der CiviBank und im Allgemeinen die Zunahme des Zinsertrages aus, zu dem auch die Gewinne aus dem Wertpapierportfolio erheblich beitragen.
Gewinn- und Verlustrechnung Sparkasse
Betrachtet man die Gewinn- und Verlustrechnung der Muttergesellschaft im Detail, so ist das hervorragende Ergebnis in erster Linie auf einen deutlichen Anstieg der Erträge zurückzuführen.
Der Zinsertrag beläuft sich auf 203,3 Mio. Euro und ist um 36,8% gegenüber dem Vorjahr gestiegen, was auf die Erhöhung der Leitzinsen von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB) und auf die überzeugenden Erträge aus dem Wertpapierportfolio zurückzuführen ist.
Der Provisionsertrag beträgt 94,1 Mio. Euro und ist um 0,1% gegenüber dem Rekordergebnis im Vorjahr gewachsen – als Bestätigung der auch 2022 fortgeführten Strategie der Diversifizierung.
Der Finanzertrag beläuft sich auf 8,9 Mio. Euro. Im Vergleich mit dem Ergebnis 2021 fällt dieser geringer aus, da sich im letzten Geschäftsjahr erhebliche außerordentliche Posten ergeben haben.
Die Betriebskosten beziffern sich auf 205,1 Mio. Euro mit einer Zunahme von 21,9% und beinhalten die Aufwendungen für Vorruhestandsmaßnahmen in Höhe von 12,2 Mio. Euro, die gestiegenen Energiekosten, höhere Abschreibungen, sowie die in den letzten Jahren getätigten Investitionen, mit dem Ziel, die Bank zu stärken und zu erneuern.
Angesichts dieser Entwicklung bei Erträgen und Kosten konnte – bei einem ausgewogenen Wachstum der beiden Komponenten – ein gutes Effizienzniveau, gemessen an der Kennzahl Cost Income Ratio, erzielt werden. Abzüglich der einmaligen Kosten-/Ertragskomponenten, die im Zusammenhang mit der Eingliederung der CiviBank stehen, beläuft sich der Wert auf 55,91%, und entspricht jenem des vorhergehenden Geschäftsjahres (55,24%). Anzumerken ist, dass sich das Rekordergebnis der Erträge 2022, zu dem insbesondere die Zunahme des Zinsertrages (Kuponrendite des Wertpapierportfolios und die nach wie vor positive Rendite der EZB-Finanzierungen) beigetragen hat, nur schwierig im Geschäftsjahr 2023 wiederholen wird.
Eckdaten der neuen Gruppe
Im Laufe des Jahres wurden neue Kredite mit mittel- und langfristiger Laufzeit in Höhe von 1.920 Mio. Euro vergeben, davon 1.369 Mio. Euro an Unternehmen und 552 Mio. Euro an Familien.
Die Neuzuflüsse im Fondsgeschäft belaufen sich auf 266 Mio. Euro und wurden durch die Unsicherheit im Zusammenhang mit der hohen Volatilität auf den Finanzmärkten beeinträchtigt, die die Anleger dazu veranlasste, vorübergehende Lösungen für die Anlage ihrer Liquidität zu wählen. Andererseits hatte diese Entwicklung positive Auswirkungen bei den direkten Einlagen: die Depots und Konto-Einlagen (einschließlich MTS-Repo) nahmen um 633 Mio. Euro zu.
In der konsolidierten Übersicht spiegeln die NPL-Ratios exzellente Werte wider: Brutto-Wert 3,6% und Netto 1,9%. Beide Werte profitieren, auch infolge des PPA (Purchase Price Allocation) von der deutlichen Zunahme der Wertberichtigungen für Kreditrisiken bei der CiviBank, Der Deckungsgrad für Problemkredite beläuft sich auf 47,2%. Nachteilig auf diese Kennzahl wirkt sich der bei Übernahmen anzuwendende Bilanzierungsgrundsatz aus, der die Verbuchung der Kredite der erworbenen Bank zu ihrem Fair Value vorsieht.
2022 war aufgrund der veränderten makroökonomischen Bedingungen und der instabilen Finanzmärkte ein Jahr mit besonderen Herausforderungen, dazu zählte auch die Übernahme der CiviBank. Dank der erfolgreich durchgeführten Akquisition der friulanischen Bank hält die Sparkasse einen Anteil an deren Gesellschaftskapital in Höhe von 79,1%. Der Ankauf führte unmittelbar zu einer Absorption des Vermögens auf Gruppenebene. Der Plan zur Eingliederung sowie der neue Strategieplan, der im Laufe des Jahres 2023 verabschiedet wird, werden darauf abzielen, alle Kennzahlen zu verbessern, um die neue Gruppe mit exzellenten Werten auszustatten, auch mit der Absicht, die Risikokennzahlen zwischen den beiden Banken zu harmonisieren.
Das Entwicklungs- und Ertragspotenzial wird zudem eine Gruppe schaffen, die sich durch ihre Wachstumsfähigkeit und ihre Führungsrolle in den Territorien, in denen sie tätig ist, auszeichnen kann. Die bedeutenden Synergien, die zwischen den beiden Banken erzielt werden können, ermöglichen es, die Betriebs- und Personalkosten in den nächsten drei Jahren, wie auch im neuen Strategieplan vorgesehen, zu senken und die Effizienz zu steigern.
Die Instabilitäten im zweiten Halbjahres 2022, die ein unsicheres Szenario ergeben haben, sollten im Laufe des Jahres 2023 überwunden sein. Trotz der angespannten Lage an den Finanzmärkten konnten die Berater der Sparkasse ihre Rolle erfolgreich wahrnehmen. Auch in einem schwierigen Jahr, in Zeiten, in denen sich die Kunden Orientierung und Beruhigung wünschen, standen sie diesen als Anlageexperten stets beratend zur Seite.
Präsident Gerhard Brandstätter erklärt: „Das Jahr 2022 war von bedeutenden Ergebnissen und Veränderungen geprägt. Die Rekordergebnisse sind Grund für große Genugtuung. Das Wachstum der Gruppe durch die Übernahme der CiviBank ist das Ergebnis einer strategischen Entscheidung, die vom Verwaltungsrat ausdrücklich unterstützt wurde. Die ersten drei Jahre sind dem Integrationsplan gewidmet, der darauf abzielt, in der CiviBank dieselbe Kreditpolitik umzusetzen, die die Sparkasse zum Geldinstitut mit dem niedrigsten Anteil an notleidenden Krediten im italienischen Bankensystem gemacht hat. Wir sind von der großen Chance überzeugt, die diese Transaktion bietet, die unsere Sparkasse zur wichtigsten territorialen Bank im Nordosten Italiens macht. Auch heuer werden Dividenden ausgeschüttet, und in diesem Sinne wird der Verwaltungsrat im März einen Vorschlag ausarbeiten, von dem wir überzeugt sind, dass die Aktionäre damit sehr zufrieden sein werden.“
Vize Präsident Carlo Costa fügt hinzu: „Als wir entschieden haben, mittels einer Übernahme zu wachsen, wollten wir die Voraussetzungen für eine zukünftige größere Nachhaltigkeit schaffen. Mittel- bis langfristig wird die Gruppe stärker und besser in der Lage sein, sich auf dem Markt zu behaupten – zum Vorteil von Kunden und Aktionären.“
Der Beauftragte Verwalter und Generaldirektor Nicola Calabrò teilt mit: „2022 war ein Jahr großer Herausforderungen. Unsere Bank war in der Lage, diese außergewöhnliche Transaktion umzusetzen und gleichzeitig ihre wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Das Umfeld, in dem wir tätig waren, war komplex, aber die Vorbereitung und die Kenntnisse des Sparkasse-Teams haben es uns ermöglicht, auch im Jahr 2022 das Vertrauen unserer Kunden zu gewinnen: Immer mehr entscheiden sie sich für unsere Bank, wenn es um Geldanlage, Versicherungen oder Finanzierung ihrer Projekte geht. Wir sind überzeugt, dass die neue Gruppe in den kommenden Jahren auch dank der Synergien mit der CiviBank wichtige Ziele erreichen kann.“
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